Gastspiel: Der Andere

nach Motiven aus Wolfgang Borcherts Draußen vor der Tür.

Beckmann. Vorne B. Hinten Eckmann. Ein graues, nasskaltes Gespenst in mitten von Vielen. Namenlos, ängstlich, wütend. Orientierungslosigkeit ist sein ständiger Begleiter. Nur eine flackernd dämmrige Laterne, erhellt seinen Weg, seine ständige Suche. So taumelt er weiter, fast bewusstlos und weiß gar nicht so genau wonach er eigentlich sucht. Von dem ominösen Anderen wird er durch die Welt seiner Träume, hinunter zu deren tiefsten Abgründen getrieben.

Die Inszenierung verhandelt, nach Motiven aus Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür“, die Schrecken, das Absurde und die Emotionen in Beckmanns Leben. Diese werden durch die enge Verknüpfung von Bewegung, Sprache und Musik spürbar gemacht und ziehen den Zuschauer zeitgleich in die (Alb-)Traumwelten dieses jungen Mannes hinein.

BILDER
Bilder bedeuten alles im Anfang. Sind haltbar. Geräumig.
Aber die Träume gerinnen, werden Gestalt und
        Enttäuschung.
Schon den Himmel hält kein Bild mehr. Die Wolke,
        vom Flugzeug
Aus: ein Dampf der die Sicht nimmt. Der Kranich nur noch
        ein Vogel.
Der Kommunismus sogar, das Endbild, das immer erfrischte
Weil mit Blut gewaschen wieder und wieder, der Alltag
Zahlt ihn aus mit kleiner Münze, unglänzend, von Schweiß
        blind
Trümmer die großen Gedichte, wie Leiber, lange geliebt und
Nicht mehr gebraucht jetzt, am Weg der vielbrauchenden
        endlichen Gattung
Zwischen den Zeilen Gejammer

        auf Knochen der Steinträger glücklich

Denn das Schöne bedeutet das mögliche Ende der
        Schrecken.
(Heiner Müller)

Termine: 11. + 13. Juni 2015 jeweils um 20.00 Uhr