Gastspiel "gruppe tag": L.E.dreams - Ein episches Schauspiel aus dem Herzen einer Stadt - Ohne Helden

Das Stück zum Projekt "Leipzig - Die utopische Kommune"  des Vereins gruppe tag in Kooperation mit dem Ost-Passage Theater und der Initiative Leipzig+Kultur

Leipzig ist die Stadt der konkreten Utopien. Keine deutsche Stadt dieser Größe kann eine so hohe Zahl an selbstverwalteten Haus- und Wohnprojekten, Nachbarschaftsinitiativen, Gartenkooperativen,
Kunst- und Kulturräumen vorweisen. Schöner wohnen, anders arbeiten, besser leben - Leipzig ist vor dem Hintergrund all der Postindustrieromantik ein Laboratorium neuer Ideen und neuer Formen des Zusammenlebens, ein El Dorado konkreter Utopien.

Unter dem Dach der Initiative Ost-Passage Theater hat sich die gruppe tag deshalb 2015 auf die Spur des Stichwortgebers Ernst Bloch begeben - der selbst einst Bürger der Stadt war - um seinem "Prinzip Hoffnung" nachzuspüren. Uns interessierte, welches Neue aus dem „Noch-Nicht-Gewordenen“ von den Leipziger/-innen in der Folge von 1989 bis heute antizipiert wurde und an welchen Orten es sich als konkret Mögliches kristallisierte. Mit einem theaterwissen-schaftlichen Begleitseminar untersuchten wir die theoretischen Wurzeln des Bloch'schen Ansatzes, gleichzeitig führten wir einen großen Autorenwettbewerb durch, um die Leipzigerinnen und Leipziger von ihren ganz persönlichen Wünschen, Tagträumen und konkreten Utopien erzählen zu lassen. Die Kurzgeschichte "Ein kleines Blatt vom Baum der Geschichte" der Siegerin des Wettbewerbs, Frau Gisela Kohl-Eppelt, haben wir über den Sommer in eine spieltaugliche Bühnenfassung überführt, an der aktuell mit einem sechsköpfigen Ensemble unter der Leitung des freien Theatermachers Matthias Sterba intensiv geprobt wird.


L.E.dreams - Ein episches Schauspiel aus dem Herzen einer Stadt | Ohne Helden

Leipzig im Herbst 2015. Während die Stadtoberen munter 1.000 Jahre 'Ersterwähnung' feiern, kämpft eine neue Generation 25 Jahre nach der 'Wende' um Identität, Heimat, Geselligkeit und eine tragfähige Perspektive nach vorn. An die Stelle des 'militanten Optimismus', der noch die Wendezeit der Übergangsgesellschaft bestimmte, ist dabei ein Pragmatismus getreten, der sich in den vielen Nischen der Stadt resigniert eingerichtet hat. Selbst das gestenreiche Pathos des Scheiterns bleibt weitestgehend aus. Mit kühl distanziertem Blick erzählt das freie Ensemble der gruppe tag die Kurzgeschichte der Autorin Gisela Kohl-Eppelt 'Ein kleines Blatt vom Baum der Geschichte oder Frau Grau sieht Rot', die vor gut 25 Jahren in Leipzig spielt, und setzt sie analogisch in Beziehung zu einer Bühnenhandlung in der Jetztzeit. Hier grauen utopische Horizonte auf, um wenig später wieder hinwegzudämmern. Der Vorschein eines besseren Morgen verliert sich in den zahllosen Spiegelbildern der Gegenwart. Das 'Prinzip Hoffnung' des Philosophen und Leipzigers Ernst Bloch steht zur Diskussion. 90 Minuten, ohne Pause. In Welt-Uraufführung. // gruppe tag // Don´t believe the hYpE!

Die Kurzgeschichte 'Ein kleines Blatt vom Baum der Geschichte oder Frau Grau sieht Rot' derAutorin Gisela Kohl-Eppelt ist die Gewinnerin des Autorenwettbewerbes zum Thema, den die Initiative Ost-Passage Theater auf der Suche nach den konkreten Leipziger Utopien im ersten Halbjahr 2015 ausgelobt hatte.

PREMIERE: Am Samstag, den 26.09.2015 – 20 Uhr im Neuen Schauspiel Leipzig (Lützner Straße 29), anschließend Premierenfeier

Weitere Vorstellungen:

  • 27.09./28.09./29.09. u. 12.10./13.10. - jeweils 20 Uhr im Neuen Schauspiel Leipzig (Lützner Str. 29)
  • 10.10. und 11.10. – 20 Uhr in den Cammerspielen Leipzig (Kochstr. 132)
  • 27.10. – 20 Uhr in der Moritzbastei (Universitätsstr. 9)


Eintrittspreis:
9,- Euro voll und 6,- Euro ermäßigt
Kartenvorbestellungen über:
karten@ost-passage-theater.de
oder direkt über die jeweiligen Bühnen

"L.E.dreams" ist eine Produktion der gruppe tag unter dem Dach der Initiative Ost-Passage Theater im Rahmen des Projektes „Leipzig – Die utopische Kommune“ für den Kongress „kultur | standort.bestimmung“ der Initiative Leipzig plus Kultur, gefördert durch das Kulturamt der Stadt Leipzig, die Rosa Luxemburg Stiftung, die Elke und Thomas Loest Stiftung, in Kooperation mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig, dem soziokulturellen Zentrum „Die VILLA“ und dem Engelsdorfer Verlag.

(L.E.dreams - MOTIV mit Titeln - cc by Michael Jooß)