Konzert: Paul Armfield - live!

Der großartige Isle Of Wight singer/songwriter beehrt wieder das Neue Schauspiel! Diesmal im Gepäck: sein neusten Meisterstück "Up-Here" - unbedingt ansehen!

Nach einigen Jahren im revolutionären Osteuropa kehrte Paul Armfield in den frühen 90er Jahren zurück auf seine geliebte Isle of Wight – um zu heiraten, Vater zu werden und Songs zu schreiben.

Sein erstes Album ‘Songs Without Words’, veröffentlicht 2003, bekam vielfach Lob der Kritiker, wobei seine Stimme gern mit der eines Cat Stevens oder Nick Drake verglichen wird. Und wenn man die Schubladen schon einmal aufzieht, so lässt sich Pauls Musik wohl am besten in der des Folk Noir verstauen. Als großer Fan eines Scott Walker bekam Paul gleichermaßen viel Applaus für seine Interpretationen der Jacques Brel Chansons als auch für seine eigenen poetischen Songs.

Mit Streicher-Arrangements, dank freundlicher Unterstützung des Tindersticks Dickon Hinchliffe, einer großartigen Produktion von Ian Caple (Tricky, Yann Tierssen) und mit der Weltklasse-Band The Four Good Reasons im Rücken, war ‘Songs Without Words’ ein anspruchsvolles Debüt. Und dennoch: Jede weitere seiner

Veröffentlichungen war eine gewollte Reduzierung und Rückbesinnung, um bewusst ungeschützt und verletzlich "näher an das Herz der Songs" zu gelangen. Dies gipfelte 2011 im vierten Album ‘Tennyson’ – eine komplette Eigenproduktion, eine einfache Umsetzung der Gedichte, des aus dem 19. Jahrhundert stammenden Hofdichters und Kollegen von der Isle of Wight – Alfred Lord Tennyson.

Mit seinem neuen Album ‘Up-Here’ kehrte Paul im Herbst 2013 zurück zu dem Umfang und Ehrgeiz seines Debütalbums, aber mit zusätzlicher Zuversicht und Elan. Die entfachte Energie begeisterste auf der darauffolgenden Release-Tour zum einen das geneigte Konzertpublikum und ebenso die Verantwortlichen Entscheidungsträger bei PIAS in UK.

“The great Isle Of Wight singer songwriter reaches a new peak of elegance and emotional maturity on this deliciously flavoured fifth album.” (Gavin Martin, Daliy Mirror)

Für diejenigen, die mit seiner Musik vertraut sind, gibt es gleichermaßen Americana, französische Chansons und englischen Folk zu hören und gleichzeitig neue Töne von weiter weg, mit Pauls bekannter Anordnung akustischer Instrumente (Akkordeon, Kontrabass, Gitarre, Klavier, Mandoline), ergänzt mit Kora, Hackbrett, Sitar, Charanga und Oud.

Volly Tanners Meinung:
"Das ist wunderbar. Der auf der Isle Of Wight lebende Paul Armfield singt, als ob permanent die Sonne untergeht. Das Meer rauscht ruhig an die Küste und die Lieder dazu sind wie guter Whiskey, alter, gut abgelagerter Brand. Elf Folklore-Stücke von Lebenslust und Melancholie. Lieder, die in einer Reihe mit den guten Songs von Roger Whittaker oder der schleppenden Grazie Leonard Cohens, gespickt mit dem Gezwitscher erwärmter Vögel, stehen können. Diese Abgehangenheit, dieses Geschichtenerzählen - vom Tanz junger Liebender, vom Altwerden, von den letzten Booten und von Freunden, dieses Unaufgeregtsein und langsame Nicken macht Männermusik aus. Wie ein Dylan Thomas-Gedicht, ist Paul Armfield-Musik eher Meditation als Rebellion, aber in seiner Abwendung vom schnellen Markt eben auch Widerstand - der leisen, langsamen Art, die aber immer noch jeden Stein zum brechen brachte.

(Volly Tanner, Zeitpunkt-Kulturmagazin Leipzig)

http://www.paularmfield.com/

Eintritt: VVK 9,- / AK 12,- (VVK im Neuen Schauspiel Leipzig)

© Fotos: Alice Armfield