Lesung: Mascha Kalèko - Mir war das Leben wie ein Wunderbaum

Heike Mix liest Biographisches und Gedichte, Maria Voigt spielt dazu die Violine.

Eines lässt sich nicht bestreiten, jede Sache hat zwei Seiten

Die der anderen, das ist eine, und die richtige Seite: deine“

 

Solche selbstironischen Verse sind charakteristisch für die Dichterin Mascha Kalèko, die gerade 22 Jahre alt ist, als sie im Berlin der Weimarer Republik ihre ersten Gedichte veröffentlicht. Mit Charme und Humor, erotischer Stahlkraft und sozialer Kritik schreibt sie sich in die Herzen der Großstädter. Als die Nazis die in Galizien geborene Jüdin mit Schreibverbot belegen, emigriert sie 1938 in die USA. Die rast- und heimatlose Dichterin lebt in New York und Hollywood und wandert 1958 mit Ihrem Mann Chemjo Vinaver nach Israel aus. Sie starb während ihrer letzten Europareise 1975 in Zürich.

 

Mascha Kalékos zeitlose „Gebrauchslyrik“ im besten Sinne erzählt von Dingen, die jeder versteht: von Liebe, Abschied und Einsamkeit, von finanziellen Nöten, Sehnsucht und Traurigkeit, befasst sich aber genauso mit den kleinen Tücken des Alltags wie Laufmaschen und Halsweh.

 

Heike Mix erzählt anschaulich aus Mascha Kalékos turbulentem Leben und liest die heiter- melancholischen Gedichte der temperamentvollen Lyrikerin: Eine gute Gelegenheit Mascha Kalèko kennen und lieben zu lernen – wenn man es nicht längst schon tut.

Heike Mix wird musikalisch begleitet von Maria Voigt an der Violine.