Gastspiel: MEDEA. Killing Jason.

Ein Versuch mit Zuschauenden. Frei nach Franz Grillparze.
Eine Inszenierung des Freien Ensemble Jedermann

In einer interpretatorischen Überschreibung der Grillparzerstücke "Der Gastfreund" und "Die Argonauten" setzt sich das Freie Ensemble Jedermann mit dem Medeamythos auseinander. Gezeigt werden ausschließlich die frühen Episoden in Medeas Heimat Kolchis und das Aufeinandertreffen mit dem Kolonisator Iason. Das Entlarven einer patriarchalischen Geschichtsschreibung, in der die "Sieger" Jahrtausende lang das Bild einer Frau als Kindesmörderin und Scheusal geprägt haben, steht dabei im Vordergrund der Abarbeitung an dem Stoff.

PROGRAMM:
1) EIN OPFER WIRD GEBRACHT
2) EINE ENTFREMDETE FAMILIE
3) ERSTE BEGEGNUNG DER BARBARIN MEDEA MIT DEM ZIVILISIERTEN IASON
4) THEODIZEE ODER: VERDRÄNGUNG DER WIRKLICHKEIT
5) AIETES FORMT SEIN WERKZEUG
6) VERHANDLUNG ZWEIER ANTIDEMOKRATEN ÜBER EIN SCHAFSFELL
7) RECHTFERTIGUNG MEDEAS VOR DEN MÄCHTIGEN
8) DIE BLUTIGE HISTORIE DER VÖLKER
9) MEDEA WIRD ZUR SCHLACHTBANK GEFÜHRT. DAS PUBLIKUM SIEHT ZU.
10) ERKLÄRUNG EINES BESITZTRANSFERS
11) EIN TODESURTEIL WIRD GESPROCHEN
12) DIE FÄDEN WERDEN DURCHTRENNT

Die Inszenierung ist ein Versuch mit Zuschauenden. Sie will keine Wahrheit enthüllen, sondern die Frage(n) stellen: Was passiert mit uns, Akteur*innen und Zuschauenden, wenn wir Medea im Heute inszenieren und aufführen? Was kann uns diese Geschichte für unser gesellschaftliches Handeln zeigen? Wie unbeteiligt können wir an ihr sein?

Mit: Ulrike Queck, Johann-Christoph Landgraf, Ursula Kohl, Luise Sander, Emily Rosin, Ronja Bemmann
Inszenierung: Max Latinski

www.ensemblejedermann.de

Vorstellungen