Gastspiel: Woyzeck. Eine Komödie.

Georg Büchners Woyzeck ist ein gewaltiges Stück. Woyzecks Gewaltigkeit ist die Sprache.

Die Geschichte ist uns wohlbekannt: Der einfache Soldat Franz Woyzeck tötet aus Eifersucht seine Lebensgefährtin Marie. Er steht am Rande der Gesellschaft, am Rande der Existenz, verausgabt sich derart, dass er einen psychischen Zusammenbruch erleidet, der ihn zu jener Mordtat treibt. Vermutlich wünschen wir uns einen Woyzeck, der nicht die Frau, die er liebt, mordet, sondern der sich gegen seine Widersacher auflehnt. Der einen Kloben in den festen grauen Himmel schlägt, der’s greift mit… Aber was, wenn sich jenes mit Fäusten nicht greifen lässt?

Woyzeck in der Interpretation von Olav Amende zeigt auf ebenso grausame wie komische Weise, wie allein durch die Gewalt der Sprache der Raum für einen am Rande der Gesellschaft stehenden Menschen derart verengt wird, dass dieser schließlich einfach aus dem sozialen Gefüge ausscheidet. Die Inszenierung greift dabei auf Büchners Original zurück. In Anlehnung an seine Technik werden die Texte miteinander collagiert und rhythmisiert und so eine neue Bühnenfassung geschaffen.

(Es spielen: Anne Rab, Christian Backhauß, Falko Köpp und Georg Herberger | Regie: Olav Amende | Regieassistenz: Florian Fochmann | Dramaturgie: Samuel Anthon | Bühne: Tilo Schreieck | Ton: Martin Basman)

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