Gastspiel AFFEKKT (CH): Vogt - Ein Selbstversuch

Ein Stück mit Texten des kontroversen Berner Psychiaters und Schriftstellers Walter Vogt

Vogt trifft auf Vogt und begegnet sich mit schonungsloser Neugierde. Er provoziert, geht bis an die Grenzen, therapiert sich als Arzt zum Patienten. Ein Stück mit Texten des kontroversen Berner und national bekannten Psychiaters und Schriftstellers Walter Vogt (1927 – 88). Sein literarisches Werk kreist um seinen Alltag als Arzt, seine Patienten, seine Familie, seine Erfahrungen und Erkenntnisse mit Drogen, um Ängste, um Vögel und um seine Liebhaber. Beide Männer sind Vogt in all seinen widersprüchlichen Facetten und Funktionen und suchen Walter zwischen grenzenlosem Egoismus und grossem Leid. Walter Vogts Fiktion wird zu einer kompromisslosen Realität.

Walter Vogt (1927 – 1988) war Arzt, Psychiater, Schriftsteller. Eine öffentliche Person, die Anstoss erregte und mit vielen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet wurde. Ein streitbarer Schriftsteller, der Diskussionen auslöste. Ein Psychiater, der selber auch Patient wurde. Ein Arzt, der sich für einen offenen Umgang mit Drogen und gegen AIDS engagierte.
Walter Vogt hinterliess ein umfangsreiches Werk an Romanen, Erzählungen, Gedichten, Theaterstücken und autobiografischen Texten. Sein Nachlass befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv. Bemerkenswert ist unter anderem sein Briefwechsel mit Albert Hofmann, dem Erfinder des LSD.
In seinen Texten ist Vogt überaus selbstkritisch, manchmal ironisch, auch in der grössten Verzweiflung analytisch. Er war ein Erkunder seiner selbst, ging an äusserste Grenzen, war in seiner besonderen Art ein radikaler Wahrheitssuchender. Er war Menschenfreund und Zyniker, Nonkonformist und ein früher Grüner, den die Zerstörung tierischer und pflanzlicher Welt beelendete. In seinem literarischen Werk fiktionalisierte er sein eigenes Leben, so dass die Grenzen zwischen Wahrheit und Dichtung verschwammen.

Pressestimmen:
«Zu den wichtigsten Schweizer Autoren der Generation nach Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt gehört […] zweifelsohne auch Walter Vogt. 1927 in Zürich geboren, lebte er bis zu seinem Tode 1988 als Facharzt für Psychiatrie in Muri bei Bern. Er war ein brillanter Erzähler und in seiner kafkaesk-parabelhaften und mitunter grotesken-satirischen Prosa ein Erfinder ebenso amüsanter wie unheimlicher Figuren.» (Reinhardt Gutsche, «der Freitag – Die Wochenzeitung, Berlin», 13.3.2020)

«Dieses in einer messerscharfen, gleichsam ungeschützten Sprache dokumentierte Lebensexperiment wird im Bühnenraum theatral überzeugend rekapituliert» (Reinhardt Gutsche, «der Freitag – Die Wochenzeitung, Berlin», 13.3.2020)

«Aus jeweils kontrastierender, zuweilen wechselnder Perspektive vergegenwärtigen sie emphatisch und spürbar voller Identifikation mit dem Stoff die gespaltene Persönlichkeit Walter Vogts als Arzt und Patient, Jugendlicher und reifer Mann, Liebender und Geliebter, Sohn und Vater usw. » (Reinhardt Gutsche, «der Freitag – Die Wochenzeitung, Berlin», 13.3.2020)

«Seelenforscher im Drogenrausch» (Lena Rittmeyer, «Der Bund», 7.3.2020)

Trailer zum Stück

Spiel: Saladin Dellers, Philippe Nauer
Regie: Meret Matter
Dramaturgie: Guy Krneta
Produktion: Roland Amrein
Bühne: Stephan Weber
Kostüme: Judith Steinmann
Grafik: Clarissa Herbst
Sounds, Technik: Pavel Mischler

AFFEKKT: Saladin Dellers, Meret Matter, Philippe Nauer
www.affekkt.ch
Eine Koproduktion mit dem Schlachthaus Theater Bern.

Dauer: ca. 75 Minuten

Vorstellungen